YouTube-Videos anschauen ohne Flash-Plugin – WebM sei Dank!

Nachdem Google die Firma On2 Technologies und somit auch deren Videocodec VP8 übernommen hatte, gründete der Suchmaschinenbetreiber das WebM-Projekt.

WebM ist ein qualitativ hochwertiges, offenes und für jedermann frei verfügbares Videocontainerformat basierend auf dem Audiocodec Vorbis und dem Videocodec VP8.

WebM Logo
Der quelloffene Videocodec WebM soll auf YouTube bald die Nachfolge von Adobe Flash antreten. Logo: WebM

Geht es nach Google, soll der Videocodec auf Videoportalen wie YouTube, MyVideo und Co. bald die Nachfolge von Adobe Flash antreten. Voraussetzung für die Nutzung von WebM ist ein aktueller Webbrowser.

Habt ihr schon einen aktuellen Browser (z.B. Google Chrome oder Mozilla Firefox) installiert, wird WebM bereits out-of-the-box unterstützt – das heisst, man braucht kein zusätzliches Plugin mehr nachzurüsten.

Die Benutzer von Videoportalen sollen künftig möglichst keine veralteten Flash Player mehr verwenden, welche ja nicht selten von Sicherheitslücken geplagt sind.

Sobald sich WebM auf YouTube etabliert hat, werden HTML5-Multimediainhalte künftig unabhängig von einem Hersteller – in einem vollständig freien Format – abspielbar sein. Selbst Adobe hat sich dem WebM-Projekt angeschlossen und gehört nun neben Google, Mozilla Foundation, Opera und vielen weiteren Unternehmen zu den Maintainern des quelloffenen Videocodecs.

Und so könnt ihr den WebM-Codec auf YouTube testen:

1) Vergewissert euch zuerst, dass ihr einen aktuellen und modernen Browser verwendet.

2) Dann solltet ihr sicherstellen, dass euer Webbrowser Cookies akzeptiert.
Das sollte normalerweise bereits der Fall sein, denn praktisch alle Browser akzeptieren in den Standardeinstellungen Cookies schon. Wenn ihr wisst, dass in eurem Browser Cookies aktiviert sind, dann könnt ihr den zweiten Schritt auslassen und zum dritten Schritt wechseln.

Falls ihr Cookies deaktiviert habt oder nicht wisst, ob sie aktiviert sind, könnt ihr das wie folgt ändern bzw. kontrollieren:

Cookies in Firefox
In Firefox findet ihr diese Option in den Einstellungen im Reiter Datenschutz; da muss bei Cookies akzeptieren ein Häkchen drin sein. Falls dies nicht der Fall ist, dann bitte ändern und danach mit „OK“ bestätigen.

Cookies in Chrome/Chromium
Bei Chrome/Chromium klickt ihr dazu im Optionen-Menü (das ist das Schraubenschlüssel-Symbol oben rechts) auf Einstellungen, danach auf Details und dann könnt ihr oben neben Datenschutz auf den Button Content-Einstellungen klicken. Dort sollte beim Eintrag Cookies der Punkt Speicherung lokaler Daten zulassen (empfohlen) aktiviert sein.

Cookies in Opera
Bei Opera klickt ihr aufs Opera-Menü, dann auf Einstellungen, nochmals Einstellungen, dann auf den Reiter Erweitert und dann links vom Fenster den Eintrag Cookies auswählen und auf Cookies annehmen klicken und dann auf „OK“.

3) Okay, soweit so gut. Jetzt könnt ihr die Seite www.youtube.com/html5 aufrufen.

Da HTML5/WebM sich auf YouTube.com noch in der Betaphase befindet, ist es empfehlenswert die Anmerkungen von YouTube kurz durchzulesen.

Hinweis: Es sind noch nicht ganz alle Features in WebM implementiert, deswegen kann es unter Umständen vorkommen, dass zum Beispiel die Vollbild-Funktion nicht richtig funktioniert oder die Seite gar abstürzt.

Dann braucht ihr unten nur noch auf „HTML5-Videoplayer anfordern“ zu klicken und schon werden YouTube-Videos in eurem Browser künftig nicht mehr über das proprietäre Flash-Plugin von Adobe sondern über den freien WebM-Videocodec wiedergegeben.

YouTube lädt bei mir die Videos mit WebM deutlich zügiger als bei Flash und der Lüfter läuft nicht mehr andauernd, weil es anscheinend weniger Rechenressourcen verbraucht. Die Qualität finde ich spitze!
Flash brauche ich seitdem nur noch in Ausnahmefällen für andere Seiten (z.B. Clipfish.de), welche noch nicht auf HTML 5/WebM umgestiegen sind.

Trotzdem ist es gut möglich, dass für gewisse Videoinhalte noch das Adobe Plugin benötigt wird.

Falls dieser Test bei euch nicht klappen sollte, dann könnt ihr unter www.youtube.com/html5 jederzeit auf „Standard-Player verwenden“ klicken.
Dann sollte alles wieder beim alten sein und YouTube lädt die Videos in eurem Browser zukünftig wieder mit Adobe Flash, sofern ihr das entsprechende Browser-Plugin installiert habt.

12 thoughts on “YouTube-Videos anschauen ohne Flash-Plugin – WebM sei Dank!

  1. Ich habs grad unter rekonq 0.6.1 und konqueror 4.5.5 ausprobiert. Der Player mit den Bedienfeldern wird zwar angezeigt aber das Video wird anscheinend nicht geladen. Das Fenster bleibt schwarz und die Ladeanimation wird angezeigt.

    Schade.

       1 likes

    1. Schade, dass es mit dem konqueror 4.5.x und mit dem neuen Browser reqonq 0.6.x noch nicht klappt. Mich würde interessieren, ob es mit dem allerneuesten konqueror (KDE SC 4.6.2) eventuell funktioniert. Hat dies jemand von euch vielleicht schon getestet? Und wie schaut es mit den Browsern Epiphany (Gnome) und Midori aus, wird da WebM unterstützt?

         1 likes

      1. rekonq 0.7 hat unter 4.6.2 ebenfalls die genannten Probleme. Firefox funktioniert ;).

        Ich muss aber sagen: Da ich eine Nvidia-Karte besitze habe ich mal den 64-bit Flashplayer mit der GPU-Videobeschleunigung getestet und muss sagen, das funktioniert weitaus besser als WebM. Von daher: Nette Spielerei, ich werds wohl vorerst nicht nutzen da ich keinen Mehrwert sehe.

           1 likes

  2. Mit Opera kann man WebM auf Youtube auch ohne Cookies nutzen (Datenschutz!). Das Addon „Youtube WebM Plus“ , https://addons.opera.com/addons/extensions/details/youtube-webm-plus/ leitet den Browser automatisch auf die Seite weiter, auf der die WebM-Datei eingebunden wird. Die Technik dahinter: Wenn die Seite eines Videos aufgerufen wird, hängt das Addon an die URL „&html5=True“ an. Unter Ubuntu 10.10 amd64 läuft das mit Opera deutlich besser als der Flash-Player. Probleme mit dem Vollbildmodus hatte ich bisher nicht. Schade, dass es so ein Addon nicht für Firefox gibt.

       1 likes

  3. Das gefällt mir. Google ist zwar ein Riesenkonzern, aber macht auch viele gute Dinge. Übrigens: Der Link in Schritt 3 ist fehlerhaft. Er hängt die URL einfach an die Adresse des Blogeintrages an.

       1 likes

    1. Hallo Henrik, da kann ich Dir nur zustimmen. Google tut – trotz seiner Grösse – sehr viel für Open Source. P.S.: Danke für den Hinweis, der Link ist korrigiert.

         1 likes

  4. Die Möglichkeit mit HTML5 gibts schon lange. Nur leider gibt es nur wenige Videos, die das verwenden. Zumindest erwsiche ich nur selten eins

       1 likes

  5. Finde das mit Webm auch eine tolle Sache, kann dank Webm auch ohne Flash Player Videos anschauen, was ich auch seit längerer Zeit tue 😉
    Du solltest in dem Blogpost jedoch noch darauf hinweisen, dass noch nicht alle Youtube-Videos im Webm-Format vorliegen (bin grade eben wieder über ein solches gestolpert) und deshalb noch mit dem Flash Player abgerufen werden müssen.

    Lg becha

       1 likes

    1. Ja, das mit WebM ist wirklich eine nette Sache und funktioniert so auch schon länger, deswegen wollte ich mit diesem Blogpost auch mal ein bisschen Promotion für WebM machen. 🙂
      Dass noch nicht alle YouTube-Videos im WebM-Format vorliegen, habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Ist nun gefixt. 😉 Danke auch Dir für den Hinweis. vlg Marco

         1 likes

Schreibe einen Kommentar zu Henrik Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert