Massenweise (Schleich-)Werbung für Adobe Reader

Die Free Software Foundation Europe (FSFE) hat mit ihrer Kampagne „PDFreaders“ vor kurzem dazu aufgerufen, Seiten von Einrichtungen, Behörden und Organisationen zu suchen, welche Werbung für das proprietäre PDF-Betrachtungsprogramm Adobe Reader machen.

PDFreaders.org Logo - eine Kampagne der Free Software Foundation Europe Free Software Foundation Europe Logo

Gut vier Wochen nach dem Start der PDFreaders.org-Kampagne hat die Free Software Foundation Europe mithilfe von Freiwilligen bisher 2162 Seiten (!) von Behörden und Organisationen gezählt, welche dem Benutzer zum Anzeigen von PDF-Dateien sozusagen mit Schleichwerbung den Adobe Reader empfehlen.

Das Problem ist, dass viele Benutzer nicht wissen, dass es freie Alternativen zum Anzeigen von PDF-Dateien gibt. Eigentlich ist es das Allerletzte, wenn dann auch noch Behörden das PDF-Monopol von Adobe mit Schleichwerbung fördern.

Aber es kommt noch dicker. Ich habe letztens ja nicht schlecht gestaunt, als ich auf der Seite des Schweizerischen Bundesamtes für Informatik und Telekommunikation (BIT) auf ein Kursangebot für Adobe’s Acrobat gestossen bin.

Schleichwerbung vom Bund für Adobe
Auch bei der IT des Schweizerischen Bundes wird für Adobe kräftig auf die Werbetrommel gehauen.

Gemäss den IT-Representanten der Schweizerischen Eidgenossenschaft kommt man im Alltag am PDF-Format und der Software Acrobat von Adobe kaum vorbei.

Man betrachtet es in Bern anscheinend als selbstverständlich, dass der Bürger zum Anzeigen bzw. Bearbeiten von PDF-Dateien proprietäre Produkte aus dem Hause Adobe verwendet.

Damit aber nicht genug: Für den 360.00 SFr. (!) teuren Kurs werden natürlich auch noch gute Windows-Anwender-Kenntnisse vorausgesetzt.

Gut zu wissen, dass die Staats-ITler auch diesbezüglich Monopolisten bevorzugen bzw. dem Bürger deren Produkte versuchen nahezulegen.

Was kann man dagegen tun? Die Lösung ist eigentlich ganz simpel. Als erstes entfernt man am Besten gleich den Adobe Reader vom System und verwendet einen beliebig anderen, freien PDF-Betrachter.

Natürlich steht es jedem frei die PDFreaders.org-Kampagne mit Werbung – durch Anbringen eines Banners von PDFreaders.org im eigenen Blog bzw. auf der eigenen Website – zu unterstützen.

Alternativ können Gutgesinnte dem Projekt auch finanziell mit einer Spende an die Free Software Foundation Europe weiterhelfen.

Gegen das PDF-Reader-Monopol von Adobe muss in jedem Fall etwas getan werden – so wie gegen alle anderen Monopole auch.

Wenn gar Regierungen Monopole fördern, läuft meiner Meinung nach etwas falsch.

Verwandte Blogeinträge:
Marcos Blog (14.09.2010) | FSFE startet Kampagne gegen Adobe’s PDF-Reader Monopol

Links:
Free Software Foundation Europe
PDFreaders.org

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